Weinproduktion Weine, Produktion und Verkauf Bis Mitte des letzten Jahrhunderts wurde der Wein von den Rebleuten selber produziert. Jeweils 4- bis 6 Besitzer teilten sich ein Trottgebäude mit einer Baumpresse. Eine dieser ehemaligen Pressen ist in den Besitz der Zunft Riesbach gelangt und wird von dieser regelmässig am Züricher Sechseläutenumzug mitgeführt. Der gepresste Wein ist vom Trottmeister anteilsmässig an die Traubenproduzenten verteilt worden und von diesen in den recht grosszügigen Weinkellern ihrer Riegelhäuser eingelagert und ausgebaut worden. Der grösste Teil der trinkfertigen Weine gelangte fassweise an die Wirtshäuser der näheren Umgebung, teilweise aber auch über die Landesgrenze hinaus in Gebiete ohne eigenen Weinbau. Nicht zu unterschätzen der Eigenverbrauch: Wein war keineswegs wie heute ein Luxusgetränk, sondern als einziges haltbares, hygienisches Getränk ein Grundnahrungsmittel, das manchmal mit Zuckerwasser verdünnt schon den Kindern abgegeben wurde. Im Zuge der Industrialisierung veränderte sich auch die Weinproduktion. Die Rebleute verkauften fortan ihre Trauben an Genossenschaften und Handelsbetriebe, welche mit ihrer modernen Kellertechnik wesentlich bessere Weinqualitäten erzielten. Die Kellereien VOLG, USEGO und die Zürcher Staatskellerei kauften bis Ende 20. Jahrhundert praktisch die gesamte Rudolfinger Traubenernte auf. Rudolfinger Wein genoss einen hervorragenden Ruf und war im Sortiment der Weinhändler die am raschesten ausverkaufte Provenienz. Ab Ende der 80er Jahre verschlechterte sich der Absatz einheimischer Weine bei den Grossproduzenten zusehends. Die Traubenpreise wurden nicht mehr der Teuerung angepasst und gingen schliesslich sogar zurück. In dieser Situation begannen immer mehr Traubenproduzenten mit der Selbstvermarktung ihrer Weine, die sie bei einem Selbstkelterer oder ihrem Traubenkäufer keltern lassen. Nach wie vor sind jedoch die VOLG – Kellereien und die Caves Mövenpick, welche die Staatskellerei übernahmen, die grössten Traubenaufkäufer in Rudolfingen. |
Geschichte - Klima Geschichte Der Weinbau hat bei uns eine über 1000 jährige Tradition, erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem 9. Jahrhundert. Es ist aber davon auszugehen, dass Reben bereits im 4. und 5. Jahrhundert von römischen Gutsherren und ausgedienten Soldaten angepflanzt wurden. Nachdem Kaiser Valentinian I um 370 n. Chr. entlang dem Rhein eine Kette von Wachttürmen errichten liess, wurde das Weinland während fast 200 Jahren zum Grenzland des römischen Reiches. Reben, die vor so langer Zeit angepflanzt wurden, haben sich im Laufe der Jahrhunderte durch natürliche genetische Veränderungen (Mutationen) zu einheimischen Rebsorten entwickelt. Ein besonders interessanter Vertreter solcher autochtoner Sorten ist der Räuschling, dessen kernige Weine mit fruchtig rassiger Säure hervorragende Begleiter von Fischgerichten und kalten Platten sind. Klima, Terroir Rudolfingen liegt im Regenschatten des Schwarzwaldes. Mit rund 800 mm Jahresniederschlag gehört unsere Gegend zu den niederschlagsärmsten Gebieten der Schweiz. Für die tiefwurzelnden Reben ist dies aber kein Nachteil, vielmehr profitieren die wärmeliebenden Reben davon, dass sich trockene Böden rascher erwärmen, als durchnässte. Die Zusammensetzung der Böden könnte vielfältiger nicht sein. Die untersten Schichten sind ca. 80 Mio Jahre alte Quarzsande, darüber liegen rund 800'000 jährige Schotter und zu oberst die Ablagerungen aus den letzten Eiszeiten. An den steilen Abhängen des Cholfirstes können all diese Formationen auf kleinstem Raum auftreten und den Reben leichte, sandig-kiesige bis lehmig schwere Standorte bieten. Entsprechend vielfältig sind die Ausprägungen der Weine. |
Bezugquellen Gegenwärtige Bezugsquellen für Rudolfinger Weine: VOLG-Laden Rudolfingen Caves Mövenpick, Weinloge Rheinau Buschenschenke, Fam. Rüeger – Oschwald Fam. Gut Fam. Rüeger-Meyer Fam. R. Schenk – Reber, Weinbau zur Trotte Fam. Schneller Fam. Walthard Traubenproduzenten (beachten Sie die Produzentenschilder im Rebberg) |